Damit der menschliche Körper funktioniert, müssen wir täglich eine ausreichende Menge an Makro- und Mikronährstoffen aufnehmen. Viele Mikronährstoffe wie Magnesium kommen in zahlreichen Lebensmitteln vor. Unseren Magnesium-Tagesbedarf können wir deswegen schnell und einfach über eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährungsweise decken.
Trotzdem kann es sinnvoll sein, Magnesium in Form eines Nahrungsergänzungsmittels zuzuführen. Denn führen Ernährungsfehler dazu, dass bereits ein ausgeprägter Magnesiummangel vorliegt, kann dieser häufig nicht durch eine Ernährungsumstellung behoben werden.
Ohne Magnesium aus Vollkornprodukten, Nüssen, Hülsenfrüchten, Spinat und Co. können die Nerven und Muskeln nicht optimal arbeiten. Auch zahlreiche weitere Prozesse im menschlichen Organismus leiden unter einem Magnesiummangel. Dabei kann der menschliche Körper Magnesium nicht selbst bilden.
Doch was ist Magnesium? Welche Wirkung hat das Mineral und wie lässt sich ein Mangel erkennen?
Magnesium: wertvoller Mineralstoff für den Körper
Eines vorweg: Magnesium erfüllt vielfältige Funktionen im menschlichen Körper und gilt in Bezug auf die notwendige Menge pro Tag als zweitwichtigstes Element in einer menschlichen Zelle.
Das Mengenelement verfügt über leitende Eigenschaften in wässriger Lösung. Wie Calcium, Kalium, Chlorid, Natrium und Phosphat gehört Magnesium deswegen zu den Elektrolyten. Diese wiederum gelten als Fundament einer jeden lebenden Zelle. Sie regulieren unter anderem den Wasserhaushalt des menschlichen Körpers.
Das Mineral beeinflusst den Energiestoffwechsel. Gleichzeitig ermöglicht es zum Beispiel die Reizübertragung von den Nerven zu den Muskeln. Hier wirkt Magnesium als Pendant zum Calcium. Auch die Knochengesundheit fußt auf einer ausreichenden Magnesiumzufuhr.
Die Aufnahme erfolgt zum großen Teil über den oberen Dünndarm. In der Regel gelangen bis zu 50 Prozent des Magnesiums aus der Nahrung von hier aus in die menschlichen Zellen.
Die absorbierte Menge steht dabei in Relation zu der individuellen Versorgungssituation. Das bedeutet: Benötigt der Körper Magnesium, absorbiert der Dünndarm eine größere Menge des Mineralstoffes.
Liegt eine Magnesiumunterversorgung aufgrund von Ernährungsfehlern, Wechselwirkungen mit Arzneimitteln oder eines hohen Bedarfs vor, können Betroffene unter anderem Krämpfe bekommen oder beginnen zu zittern. Auch Herzrhythmusstörungen und eine akute Verwirrtheit gelten als typische Symptome.
Der menschliche Körper weist im Idealfall circa 25 Gramm Magnesium auf. Den Großteil des Magnesiums speichert er in den Knochen-, Nerven- und Muskelzellen.
Ungefähr 60 Prozent des Stoffes befindet sich in den Knochen. 30 Prozent sind in den Nerven und Muskeln enthalten. Lediglich 5 Prozent des Magnesiums gelangt in den Extrazellulärraum wie den Blutkreislauf. Hier finden sich jedoch lediglich 1 Prozent des Mineralstoffes.
Magnesium ist wichtig für Herz, Nerven und Muskeln
Nimmt ein Erwachsener circa 90 Milligramm Magnesium pro Mahlzeit über die Nahrung auf, kann bis zur Hälfte der Menge verstoffwechselt werden. Herrscht ein leichter Mangel, wird mehr Magnesium aufgenommen als bei einer Überversorgung.
Letztere führt dazu, dass der Körper das überschüssige Mineral ausscheidet. Auf diese Weise reguliert der menschliche Körper die Magnesiumzufuhr in Eigenregie.
Dabei wirkt sich die Magnesiumzufuhr auf folgende Aspekte aus:
Heute wird der Gesundheitszustand eines Menschen längst nicht mehr als Schicksal betrachtet. Stattdessen versuchen wir, unseren Körper zu optimieren. Biohacking-Gadgets wie die Smart-Watch, der Fitnesstracker, die Atemmaske und die Infrarotkabine für zuhause sollen uns dabei unterstützen, das Beste aus uns herauszuholen.
Dazu zählen auch Nahrungsergänzungsmittel wie Magnesium-Tabletten. Aber auch die Ernährungsumstellung kann als Biohack betrachtet werden. Der Artikel Information Biohacking liefert Interessierten einen tieferen Einblick in die Welt der Biohacker.
So viel Magnesium benötigt der Körper täglich
Die D-A-C-H-Referenzwerte besagen, dass weibliche Erwachsene zwischen 25 und 51 Jahren pro Tag circa 300 Milligramm Magnesium aufnehmen sollten. Männer in dem besagten Alter sollten auf 350 Milligramm pro Tag setzen.
Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren und junge Erwachsene zwischen 19 und 25 Jahren wird eine tägliche Magnesiumzufuhr von 400 Milligramm empfohlen. Etwas weniger Magnesium sollen Schwangere (310 Milligramm Magnesium pro Tag) und Stillende (390 Milligramm Magnesium pro Tag) benötigen.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass es sich bei den Werten um Schätzwerte handelt. Denn der individuelle Magnesiumbedarf hängt von zahlreichen Faktoren wie dem Geschlecht, dem Alter, der körperlichen Aktivität, der Einnahme von Medikamenten, der Flüssigkeitszufuhr und dem Stresslevel ab.
In der Regel lässt sich der Magnesiumbedarf über die Nahrung decken. Die Voraussetzung: eine ausgewogene Ernährungsweise. Statt auf Fast Food und Zucker sollten Interessierte auf nährstoffreiche Kost setzen.
Hier gilt: Hochverarbeitete Lebensmittel sollten durch natürliche Lebensmittel ersetzt werden. Die fertige Tomatensoße sollte deswegen zum Beispiel gegen eine Soße aus frischen Tomaten, Kräutern, Olivenöl, Knoblauch und Salz ausgetauscht werden.
Wer speziell auf den Magnesiumbedarf achtet, setzt auf magnesiumreiche Nahrungsmittel wie Kartoffeln und Vollkornprodukte. Wichtig ist, dass nicht jeden Tag die gleichen Lebensmittel verzehrt werden. Orientierung bietet die Farbregel: Je mehr Farben sich pro Mahlzeit auf einem Teller wiederfinden, desto ausgeglichener ist die Ernährung in der Regel.
In seltenen Fällen kann der Körper zu viel Magnesium aufnehmen. Die Hypermagnesiämie, ein Überschuss an Magnesium, kann beispielsweise durch eine beeinträchtigte Funktion der Nieren oder Medikamente ausgelöst werden. Wer unter einer akuten Überversorgung leidet, kann Symptome wie Durchfall aufweisen.
Magnesium: In diesen Lebensmitteln steckt der Mineralstoff
Wer sich bereits umfangreich ernährt, reduziert das Risiko eines Magnesiummangels. Denn viele Nahrungsmittel enthalten den Mineralstoff.
Folgende Lebensmittel sind unter anderem reich an Magnesium:
- Kartoffeln,
- Hülsenfrüchte,
- grünes Gemüse,
- Fleisch wie Geflügel,
- Fisch,
- Sojaprodukte,
- Milchprodukte,
- Nüsse,
- Ölsaaten,
- Beeren,
- Orangen,
- Kakao,
- Trockenfrüchte,
- magnesiumreiches Mineralwasser mit einem Magnesiumgehalt von mindestens 50 Milligramm pro Liter.
So hilft Magnesium dem Körper
Hilft Magnesium gegen Migräne? Zeigt der Mineralstoff bei Muskelkrämpfen, Herz-Kreislauf-Beschwerden oder gar Übergewicht Wirkung? Und wie steht es um die Rolle des Magnesiums bei einer Diabetes-mellitus-Typ-2-Erkrankung?
Magnesium ist an zahlreichen Prozessen im Körper beteiligt. Im Umkehrschluss kann sich ein Magnesiummangel auf vielfältige Art und Weise bemerkbar machen.
Tatsächlich konnte die Studie “Magnesium in the Central Nervous System” aus Australien 2011 die Wirkung des Magnesiums als vorbeugende Maßnahme bei Migräne belegen.
Muskelkrämpfe schnell lösen?
Dass die Magnesiumzufuhr und insbesondere der Magnesiummangel Einfluss auf die Muskelfunktion nehmen kann, ist belegt. Wissenschaftler rätselten jedoch lange, ob sich Muskelkrämpfe durch die Einnahme von Magnesiumpräparaten oder den Konsum magnesiumhaltiger Nahrungsmittel bekämpfen lassen.
Allerdings gelang es Wissenschaftlern des Netzwerkes Cochrane anhand von 4 Studien mit insgesamt 322 Teilnehmern anzuzweifeln, dass die Vergabe von Magnesium die Häufigkeit oder die Intensität von Muskelkrämpfen beeinflussen kann. Keiner der mit Magnesiumpräparaten versorgten Probanden hatte weniger Muskelkrämpfe erlitten als vor der Einnahme.
Herz-Kreislauf-Krankheiten
Ein erheblicher Magnesiummangel kann zu Herzrhythmusstörungen führen. Der Grund: Wer dem Körper zu wenig Magnesium zuführt, läuft Gefahr, dass sich das Membranpotential der Zellen im Herzen verändert. In der Folge lassen sich die Muskel- und Schrittmacherzellen leichter erregen.
In jedem Fall gilt: Ob ein Mangel vorliegt, kann nur in einer Arztpraxis beurteilt werden.
Vermuten Patienten eine Mineralstoffunterversorgung, sollten diese deswegen einen Mediziner aufsuchen und ihre Symptome schildern. Magnesiumpräparate sollten nur in Abstimmung mit dem Arzt eingenommen werden, um Fehldosierungen zu vermeiden.
Magnesium bei Übergewicht
Kohlenhydrate spaltet der Körper in Glukose. Damit diese in die Zellen geschleust wird, wird Insulin ausgeschüttet. Steht zu diesem Zeitpunkt nicht ausreichend Magnesium zur Verfügung, setzt der Organismus eine größere Menge Insulin frei. Ein hoher Insulinspiegel wiederum kann Übergewicht begünstigen, indem vermehrt Fett in den Fettzellen eingelagert wird.
Obendrein trägt ein Magnesiummangel dazu bei, dass das Fett nicht richtig verdaut werden kann, denn ohne den Mineralstoff können die Verdauungsorgane Fette schlechter verwerten. Folglich können Blutzuckerschwankungen auftreten, die langfristig zu einer Gewichtszunahme führen können.
Dabei lässt sich der Tagesbedarf bereits durch den Konsum von 200 Gramm Vollkornbrot, 120 Gramm Mandeln, 100 Gramm Kürbiskernen oder 100 Gramm Sonnenblumenkernen decken. Auch Zartbitterschokolade mit einem hohen Kakao- und einem niedrigen Zuckeranteil gilt als empfehlenswert. Sie enthält ebenfalls Magnesium.
Diabetes Typ 2
Liegt eine Diabetes-mellitus-Typ-2-Erkrankung vor, rät die Gesellschaft für Magnesium-Forschung dazu, ausreichend Magnesium aufzunehmen. Denn volle Magnesium-Depots können die Reaktion der Körperzellen auf Insulin verbessern.
Hinweis: Wer zusätzlich an einer Nierenfehlfunktion leidet, sollte Magnesiumpräparate keinesfalls einnehmen, ohne Rücksprache mit einem Arzt zu halten.
Symptome bei Magnesiummangel
Sei es die Reizübertragung von Nerven zu Muskeln, die Muskelkontraktion oder die Stabilisierung des Skeletts: Magnesium übernimmt lebenswichtige Aufgaben im menschlichen Körper. Ob ein Magnesiummangel vorliegt, lässt sich als Laie häufig allerdings kaum erkennen.
Unspezifische Symptome erschweren es auch Medizinern, eine eindeutige Diagnose zu stellen. Abhilfe schafft eine Blutuntersuchung.
Doch aufgepasst: Der Bluttest stellt zwar den einzigen Weg dar, um einen Magnesiummangel festzustellen. Jedoch handelt es sich um eine Momentaufnahme. Eine Unterversorgung kann obendrein einen kurzfristigen Engpass widerspiegeln und gilt nicht automatisch als Hinweis auf einen leeren Magnesiumspeicher.
Häufig wird ein Magnesiummangel erst Jahre später erkannt, weil Folgeerkrankungen wie Typ-2-Diabetes auftreten und der Mangel als Ursache ausgemacht werden kann. Vermuten Privatpersonen eine Mangelversorgung, sollte so schnell wie möglich ein Arzt kontaktiert werden. Denn steht dem Körper zu wenig Magnesium zur Verfügung, bedient sich der Organismus an Reserven in den Knochen, Muskeln und den Organen.
Doch was ist ein Magnesiummangel? Ein Magnesiummangel, auch Hypomagnesiämie genannt, bezeichnet eine Unterversorgung mit Magnesium.
Dabei wird die Abnahme des Gesamtmagnesiumgehalts im menschlichen Blut betrachtet. Ein Mangel liegt laut derzeitigem Wissensstand vor, wenn die Magnesiumkonzentration unter 0,8 Millimol pro Liter sinkt.
Typische Anzeichen sind Wadenkrämpfe, Zittern, Übelkeit, Erbrechen und Spannungskopfschmerzen oder Migräne. Ferner können zahlreiche weitere Beschwerden auftreten, da Magnesium an vielen Prozessen im Körper beteiligt ist.
Die Problematik: Häufig handelt es sich um unspezifische Symptome. So können Betroffene unter Lidflattern, Schlafstörungen oder Krämpfen leiden, die jedoch auch andere Ursachen haben können. Auch eine innere Unruhe oder eine starke Müdigkeit können auf einen Magnesiummangel hinweisen.
Des Weiteren können Krämpfe in den Füßen oder den Zehen, ein Zucken der Muskeln oder ein Taubheitsgefühl auftreten. Wer ein Kribbeln in den Händen oder Füßen verspürt, kann ebenfalls zu wenig Magnesium im Blut aufweisen.
Weiterhin können Herzrhythmusstörungen, Durchblutungsstörungen, Bluthochdruck oder eine erhöhte Herzfrequenz auf einen Magnesiummangel hindeuten.
Zum Zeitpunkt des Mangels überwiegt der Gegenspieler Calcium. Der Mineralstoff unterstützt die Muskelanspannung, während Magnesium die Entspannung fördert. In der Folge sind die Muskeln permanent angespannt.
Stellt der Arzt eine Magnesiumunterversorgung im Rahmen eines Bluttests fest, sollte schnell gehandelt werden. Das bedeutet, dass Betroffene ihren Magnesiumspeicher innerhalb kurzer Zeit auffüllen sollten. Dies kann über Nahrungsergänzungsmittel geschehen.
Normalerweise weisen gesunde Erwachsene einen Magnesiumwert von 0,7 bis 1 Millimol pro Liter Blut auf. Ein erhöhter Bedarf besteht zum Beispiel an heißen Tagen, an denen Betroffene viel schwitzen.
Aber auch ein höheres Lebensalter, Sport, Diäten oder eine einseitige Ernährungsweise können einen niedrigen Magnesiumspiegel begünstigen und beispielsweise Müdigkeit oder Schwäche auslösen.
Wer zunächst einen Selbsttest durchführen möchte, bevor er einen Arzt aufsucht, kann sich folgende Fragen stellen:
- Treten häufig Krämpfe in den Waden auf?
- Sind die Muskeln regelmäßig verspannt?
- Zucken die Augenlider?
- Kribbeln die Muskeln?
- Fühlen sich Arme und Füße manchmal taub an?
- Schwitzt der Betroffene vermehrt?
- Fällt die Stimmung gereizt oder unruhig aus?
- Treten häufig Konzentrationsschwierigkeiten auf?
- Fühlt sich der Körper schnell müde und abgeschlagen an?
- Treten Migräne oder Kopfschmerzen regelmäßig auf?
- Leidet der Betroffene unter Diabetes mellitus?
- Besteht eine Schwangerschaft oder handelt es sich um eine stillende Mutter?
- Wird häufig Kaffee oder ein anderes koffeinhaltiges Getränk konsumiert?
- Befolgt der Betroffene eine Diät?
- Ist der Betroffene über 60 Jahre alt?
- Fällt die Ernährung ausgewogen aus?
- Werden Abführmittel eingenommen?
- Konsumiert der Betroffene Mittel zur Entwässerung?
- Leidet der Betroffene unter Bluthochdruck und nimmt dieser Medikamente mit entwässernder Wirkung ein?
Je mehr Fragen mit “Ja” beantwortet werden können, desto dringender raten Mediziner zu einem Arztbesuch und einer Blutuntersuchung.
Mögliche Ursachen
Der Hypomagnesiämie können zahlreiche Auslöser vorausgehen. In erster Linie spielt die individuelle Ernährung eine Rolle. Uns stehen Lebensmittel im Überfluss zur Verfügung.
Doch nicht alle Nahrungsmittel aus dem Supermarkt eignen sich für eine ausgewogene Ernährung. Zudem kann der Körper Magnesium nicht selbst herstellen und ist darauf angewiesen, dass wir ihm den Mineralstoff in ausreichenden Mengen zuführen.
Tiefkühlpizza, Weißbrot, Nudeln und Co. liefern nicht genügend Nährstoffe. 80 Prozent der hochverarbeiteten Lebensmittel beinhalten überdies Zucker, einen nährstoffarmen Zusatzstoff – und kein Lebensmittel. Sie machen satt, führen dem Körper jedoch keine hochwertigen Makro- und Mikronährstoffe zu.
Essen wir kaum Kartoffeln, Nüsse, Samen, Geflügel, Fisch und grünes Gemüse, gelingt es uns nicht, die Magnesiumkonzentration aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig können Crash-Diäten dazu führen, dass dem Körper notwendige Stoffe fehlen.
Ein Tipp: Wer häufig Gemüse isst, kann ebenfalls unter einem niedrigen Magnesiumspiegel leiden. Denn lange Garzeiten minimieren den Nährstoffgehalt. Viel Kaffee kann darüber hinaus eine erhöhte Ausscheidung des Magnesiums begünstigen.
Des Weiteren ist abzuklären, ob die Magnesium-Aufnahme richtig funktioniert. Im Falle einer Resorption, einer gestörten Magnesium-Aufnahme, gelangen die Nährstoffe aus der Nahrung nämlich nicht in die Zellen.
Funktionsstörungen der Verdauungsorgane können dazu führen, dass der Mineralstoff nicht ausreichend aufgenommen werden kann. Denn die Resorption von Magnesium erfolgt über den Darm.
Sportler und Menschen mit einem körperlich anstrengenden Beruf weisen womöglich einen erhöhten Bedarf auf. Denn der Körper scheidet Mineralstoffe über die Haut aus. Schwitzen wir viel, verlieren wir Magnesium. Als Faustregel gilt: Je mehr Schweiß, desto mehr Magnesium tritt aus.
Eine weitere Ursache für einen Magnesiummangel besteht in einem erhöhten Stresslevel. In unserer schnelllebigen Zeit und der Verschmelzung des Berufs- und Arbeitslebens fühlen sich viele Menschen überfordert und gestresst.
Dabei wirken sich Arbeitsstress und Alltagssorgen nicht in jedem Fall negativ auf unseren Gesundheitszustand aus. Vielmehr handelt es sich im eigentlichen Sinne um einen kurzfristigen Alarmzustand, der das Überleben unserer Vorfahren sicherte.
Leiden wir jedoch permanent unter Stress, schüttet unser Körper nicht nur kurzfristig Adrenalin und Kortisol aus. Stattdessen befinden wir uns durchgehend in Alarmbereitschaft.
Die Stresshormone wiederum können den Magnesiumverbrauch erhöhen. Denn der Mineralstoff trägt zur Regulation der Hormonausschüttung bei. Unterbinden wir diesen Teufelskreis nicht, können die Magnesiumreserven mit der Zeit schwinden.
Außerdem kann eine Schwangerschaft oder das Stillen zu einem Magnesiummangel führen. So stellt eine Schwangerschaft eine Belastungsprobe für den Körper dar. In dieser Zeit benötigt der Organismus verstärkt Nährstoffe. So steigt auch der Bedarf an Magnesium.
Insbesondere im letzten Schwangerschaftsdrittel kann die Magnesiumkonzentration im Blut sinken. Schwangere sollten deswegen darauf achten, pro Tag 310 Milligramm Magnesium aufzunehmen. Stillende sollten 390 Milligramm des Mineralstoffs pro Tag konsumieren. So stellen Mütter sicher, dass die Muttermilch ausreichend Magnesium erhält und das Baby nicht unterversorgt wird. Weitere Informationen liefert der betreuende Gynäkologe.
Chronische Darmerkrankungen wie Zöliakie oder Morbus Crohn können eine Magnesiumunterversorgung ebenfalls auslösen. Zusätzlich ist es möglich, dass Betroffene durch chronische Erkrankungen wie eine Schilddrüsenüberfunktion oder Diabetes mellitus zu viel Magnesium ausscheiden. Auch Magen-Darm-Erkrankungen können einen Magnesiumverlust begünstigen.
Wer Medikamente wie Diuretika, die Anti-Baby-Pille oder Cortison einnimmt, sollte die Magnesiumkonzentration im Blut regelmäßig untersuchen lassen. Ein lange Durchfallphase, die Einnahme abführender oder harntreibender Mittel und Alkoholkonsum können ebenfalls dazu führen, dass zu viel Magnesium ausgeschieden wird.
Magnesiummangel ist relativ weit verbreitet
Laut der Nationalen Verkehrsstudie II des Max-Rubner-Instituts aus dem Jahr 2008 erreichen 29 Prozent der Frauen und 26 Prozent der Männer aus Deutschland die empfohlene Magnesiummenge pro Tag nicht.
Dies betrifft laut Studienergebnissen vor allem Jugendliche, die eine erhöhten Bedarf aufweisen, junge Erwachsene und Ältere. Unter den 14- bis 18-jährigen Frauen nehmen 56 Prozent zu wenig Magnesium auf.
In der Verkehrsstudie wird außerdem darauf hingewiesen, dass Männer und Frauen in Deutschland ihren Tagesbedarf an Magnesium überwiegend über den Konsum von Brot und alkoholfreien Getränken, Milchprodukten wie Käse, alkoholischen Getränken und Obst decken.
Im November 2020 merkten Oliver Micke, Jürgen Vormann, Hans-Georg Classen und Klaus Kisters in dem Artikel “Magnesium: Bedeutung für die hausärztliche Praxis – Positionspapier der Gesellschaft für Magnesium-Forschung e. V.” in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift an, dass bei den meisten Menschen von einem Magnesiummangel auszugehen sei. Die Magnesiumversorgung durch den Hausarzt könne einen essentiellen Bestandteil der Prävention darstellen.
FAQ
Wie viel Magnesium am Tag als Sportler?
Wer intensiv Sport treibt oder einer körperlich anstrengenden beruflichen Tätigkeit nachgeht, benötigt unter Umständen mehr Magnesium als Otto-Normal-Verbraucher. Wie viel Magnesium im Einzelfall pro Tag konsumiert werden sollte, kann ein Arzt mit Blick auf Aspekte wie das Alter, das Geschlecht und die Sportart bestimmen.
Wie merkt man, dass man zu wenig Magnesium hat?
Ein Magnesiummangel kann mit unspezifischen Symptomen wie Schlafstörungen oder Müdigkeit einhergehen. Eine ausführliche Liste möglicher Symptome findet sich im Artikel.
Sind 800 mg Magnesium am Tag zu viel?
Eine Magnesiumzufuhr von 800 Milligramm pro Tag ist nicht empfehlenswert. Stattdessen wird erwachsenen Frauen zu einer täglichen Magnesiumaufnahme von 300 Milligramm und erwachsenen Männern zu einer täglichen Zufuhr von 350 Milligramm geraten.
Wann braucht man mehr Magnesium?
Mehr Magnesium können zum Beispiel Sportler, Schwangere oder Stillende benötigen.
Das Fazit – Magnesium als lebenswichtiger Mineralstoff
Bei über 600 enzymatischen Reaktionen spielt Magnesium eine Rolle. Gleichzeitig dient der Mineralstoff als Bestandteil von ATP und nimmt somit Einfluss auf zelluläre Prozesse im menschlichen Körper.
Der Kalziumantagonist erhält wenig Aufmerksamkeit, da die Aufnahme des Stoffes über die Nahrung einfach erscheint. Dies ist der Fall, wenn eine ausgewogene, magnesiumreiche Ernährungsweise vorliegt. Negative Essgewohnheiten, Medikamente oder Erkrankungen können jedoch eine Magnesiumunterversorgung begünstigen.
Da Magnesium an zahlreichen Prozessen im Körper beteiligt ist, können die Symptome unspezifisch ausfallen. Bleibt der niedrige Magnesiumspiegel unbehandelt, können Folgeerkrankungen wie Typ-2-Diabetes, das metabolische Syndrom oder Herz-Kreislauferkrankungen entstehen.
Gewissheit über den Bedarf verschafft eine Blutuntersuchung beim Arzt. Dieser rät auf Basis des Befundes entweder zu einer magnesiumreichen Ernährung oder verschreibt ein Magnesiumpräparat, sofern ein Mangel vorliegt.
Quellen:
Magnesium | DGE
Magnesium in headache – PubMed (nih.gov)
Magnesium for muscle cramps | Cochrane
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Magnesium: Bedeutung für die hausärztliche Praxis – Positionspapier der Gesellschaft für Magnesium-Forschung e. V. – PMC (nih.gov)