Gicht ist eine schmerzhafte Stoffwechselerkrankung, bei der sich Harnsäurekristalle in den Gelenken ablagern und Entzündungen verursachen. Diese Kristalle entstehen, wenn der Harnsäurespiegel im Blut zu hoch ist. Harnsäure im Körper entsteht durch den Abbau von Purinen, die sowohl im Körper selbst als auch in Lebensmitteln vorkommen. Dadurch können plötzliche und heftige Schmerzen auftreten, die meist das große Zehengelenk betreffen. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Gicht und die Frage, was ist eine Gicht.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, die durch Ablagerung von Harnsäurekristallen in den Gelenken und zu schmerzhaften Entzündungen führt, hauptsächlich verursacht durch Hyperurikämie.
 - Die Behandlung von Gicht beinhaltet eine Kombination aus medikamentöser Therapie, Ernährungsumstellungen und natürlichen Maßnahmen – dazu zählen gezielte Maßnahmen wie die Senkung des Harnsäurespiegels durch Basenpulver, spezielle Diäten oder die Anwendung von Kälte und Wärme –, um Harnsäurespiegel zu senken und Gichtanfälle zu verhindern.
 - Langfristige Therapie und Lebensstiländerungen sind entscheidend, um Folgeerkrankungen zu vermeiden, die Lebensqualität zu verbessern und chronische Gelenkschäden zu verhindern, wobei alles – von Medikamenten über Ernährung bis zu Lebensstiländerungen – zur erfolgreichen Behandlung beiträgt.
 
Was ist Gicht?

Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der sich Harnsäurekristalle in den Gelenken ablagern und schmerzhafte Entzündungen verursachen. Diese Kristalle entstehen durch folgende Ursachen:
- Ein zu hoher Harnsäurespiegel im Blut, bekannt als Hyperurikämie.
 - Harnsäure ist ein Abbauprodukt von Purinen, die in vielen Lebensmitteln vorkommen.
 - Der Körper produziert zu viel Harnsäure oder scheidet nicht genug davon aus.
 
Daher ist die regelmäßige Kontrolle der Harnsäurewerte wichtig, um das Risiko für Gicht zu erkennen und zu minimieren.
Dadurch können sich Harnsäurekristalle bilden und in den Gelenken ablagern.
Gicht wird auch als Arthritis urica bezeichnet, was auf die Entzündung durch überschüssige Harnsäure im Gelenk hinweist. Die Krankheit kann jedes Gelenk betreffen, tritt jedoch am häufigsten im großen Zeh auf. Die Symptome können plötzlich und heftig auftreten, was zu extremen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führt, wobei vor allem die Ernährung und der Lebensstil für alle Betroffenen eine wichtige Rolle spielen.
Ursachen und Auslöser von Gicht
Die häufigste Ursache für Gicht ist eine genetische Veranlagung, die dazu führt, dass der Körper nicht genügend Harnsäure ausscheidet. Diese sogenannte primäre Gicht resultiert meist aus einer erblich bedingten unzureichenden Ausscheidung von Harnsäure durch die Nieren. Gicht tritt häufiger bei Männern als bei Frauen auf. Auch sekundäre Ursachen wie Nierenschäden oder unbehandelter Diabetes, insbesondere Diabetes mellitus als Risikofaktor, können zur Entwicklung von Gicht beitragen.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Ernährung. Fruchtzucker (Fruktose) kann die Purinbildung verstärken und den Harnsäurespiegel massiv steigen lassen. Zudem können bestimmte Medikamente, wie Diuretika und Acetylsalicylsäure (ASS), den Harnsäurespiegel erhöhen und so das Risiko eines Gichtanfalls steigern.
Die Krankheit Gicht wird durch einen Überschuss an Harnsäure im Blut verursacht, der zu Hyperurikämie führt. Lebensstilfaktoren wie übermäßiger Alkoholkonsum und eine purinreiche Ernährung tragen ebenfalls zur Entwicklung von Gicht bei; insbesondere Alkohol, vor allem Bier und Spirituosen, kann die Ausscheidung von Harnsäure hemmen und das Risiko für Gichtanfälle deutlich erhöhen. Es ist daher wichtig, diese Auslöser zu erkennen und zu vermeiden, um das Risiko eines Gichtanfalls zu minimieren.
Harnsäure im Blut: Bedeutung und Zusammenhang mit Gicht
Die Harnsäure im Blut spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung und Behandlung von Gicht. Als Abbauprodukt des Purinstoffwechsels sammelt sich Harnsäure im Blut an, wenn der Körper entweder zu viel davon produziert oder die Ausscheidung von Harnsäure über die Nieren nicht ausreichend funktioniert. Ein dauerhaft erhöhter Harnsäurespiegel, auch Hyperurikämie genannt, ist der wichtigste Risikofaktor für die Entwicklung von Gichtanfällen.
Normalerweise liegt die Harnsäurekonzentration im Blut zwischen 3,5 und 7,2 mg/dl. Steigt der Harnsäurespiegel über diesen Bereich, können sich Harnsäurekristalle in den Gelenken ablagern. Diese Kristalle lösen schmerzhafte Entzündungen aus, die als akuter Gichtanfall bekannt sind. Besonders häufig sind die Gelenke der Zehen, aber auch andere Gelenke wie Knie oder Finger können betroffen sein. Die Ablagerung von Harnsäurekristallen ist das zentrale Merkmal dieser Stoffwechselerkrankung und führt zu den typischen Symptomen wie plötzlichen Schmerzen, Schwellungen und Rötungen.
Die regelmäßige Kontrolle des Harnsäurespiegels im Blut ist daher ein wichtiger Bestandteil der Gichtdiagnose und -therapie. Nur so kann frühzeitig erkannt werden, ob ein erhöhtes Risiko für Gichtanfälle besteht oder ob die Behandlung von Gicht erfolgreich ist. Ziel der Therapie ist es, den Harnsäurespiegel dauerhaft unter den kritischen Wert zu senken, um weitere Entzündungen und Schäden an den Gelenken zu verhindern.
Zur Senkung des Harnsäurespiegels stehen verschiedene Maßnahmen zur Verfügung. Medikamente wie Urikosurika und Urikostatika helfen, die Harnsäure im Blut zu reduzieren und die Ausscheidung von Harnsäure zu fördern. Eine gezielte Ernährungsumstellung, bei der purinreiche Lebensmittel wie rotes Fleisch, Innereien und bestimmte Fischsorten gemieden werden, unterstützt die Behandlung zusätzlich. Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr – idealerweise zwei bis drei Liter Wasser täglich – ist wichtig, um die Ausscheidung von Harnsäure über den Harn zu verbessern.
Neben der medikamentösen Therapie können auch Hausmittel und natürliche Mittel wie spezielle Tees (zum Beispiel Teufelskralle-Tee) zur Linderung der Beschwerden beitragen. Kälteanwendungen und die Einnahme von schmerzlindernden Mitteln wie Ibuprofen können akute Symptome mildern. Dennoch sollte die Anwendung von Hausmitteln immer mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden, um Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu vermeiden und die bestmögliche Wirkung zu erzielen.
Insgesamt ist die Kontrolle des Harnsäurespiegels im Blut ein entscheidender Faktor für die erfolgreiche Behandlung von Gicht. Durch die Kombination aus medikamentöser Therapie, Ernährungsumstellung, ausreichender Flüssigkeitszufuhr und unterstützenden Hausmitteln können Betroffene ihre Beschwerden lindern und das Risiko weiterer Gichtanfälle deutlich senken. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Arzt ist dabei unerlässlich, um die Therapie individuell anzupassen und langfristige Schäden an den Gelenken zu vermeiden.

Symptome eines Gichtanfalls
Ein akuter Gichtanfall äußert sich häufig in schmerzhaften Entzündungen des großen Zehengelenks. Die Symptome umfassen typischerweise:
- starke Schmerzen
 - Rötung
 - Schwellung des betroffenen Gelenks und Gelenkschmerzen. Diese Anfälle treten oft plötzlich und meist nachts auf, was die Schmerzen noch intensiver erscheinen lässt. Es gibt verschiedene Formen des Anfalls, wobei besonders der akute Gichtanfall (Gichtarthritis) mit plötzlicher Entzündung einzelner Gelenke wie Rötung, Schwellung und Schmerzen im Mittelpunkt steht. Der Schmerz kann dabei sehr belastend sein und auch die Zehen betreffen.
 
Häufig werden Gichtanfälle durch schwere Mahlzeiten oder Alkoholkonsum ausgelöst. Interessanterweise sind bei akuten Gichtanfällen nicht immer erhöhte Harnsäurespiegel im Blut nachweisbar, obwohl die Entzündungswerte erhöht sind. Auch die Knie können häufig von Gicht betroffen sein, was zu Schmerzen und Schwellungen in diesen Gelenken führt. Diese widersprüchlichen Befunde können die Diagnose erschweren, weshalb eine gründliche Untersuchung notwendig ist.
Diagnose von Gicht

Ein erhöhter Harnsäurewert im Blut, über 6,5 Milligramm pro Deziliter, ist ein entscheidendes Kriterium für die Bestätigung der Diagnose Gicht. Doch das allein reicht oft nicht aus. Ein sicherer Nachweis erfolgt durch den Nachweis von Harnsäurekristallen in der Gelenkflüssigkeit unter dem Mikroskop.
Moderne bildgebende Verfahren wie die Dual-Energy-Computertomographie können Harnsäureablagerungen früher erkennen als herkömmliche Röntgenbilder, die erst Veränderungen zeigen, wenn sich größere Ablagerungen gebildet haben. Blutuntersuchungen, Gelenk-Sonographie und Röntgenuntersuchungen sind daher wesentliche Bestandteile der Diagnose. Die medizinische Diagnostik spielt hierbei eine zentrale Rolle, insbesondere Fachärzte für Innere Medizin sind für die genaue Abklärung und Behandlung von Gicht besonders qualifiziert.
Behandlungsmöglichkeiten bei Gicht

Die Behandlung von Gicht umfasst eine Kombination aus:
- medikamentöser Therapie
 - Ernährungsumstellungen
 - natürlichen Maßnahmen
 
Die Gicht Behandlung setzt sich aus verschiedenen Maßnahmen zusammen, die individuell auf den Patienten abgestimmt werden, um Beschwerden effektiv zu lindern und Gelenkschäden vorzubeugen.
Diese Ansätze zielen darauf ab, den Harnsäurespiegel zu senken, akute Anfälle zu lindern und langfristige Komplikationen zu vermeiden. Die Gichtbehandlung erfolgt durch diese verschiedenen Methoden.
Ein enger Austausch mit dem Arzt ist dabei unerlässlich, um die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten, wobei sowohl medizinische als auch natürliche Maßnahmen zur Senkung des Harnsäurespiegels eine wichtige Rolle spielen.
Medikamentöse Therapie
Die medikamentöse Behandlung von Gicht umfasst die Senkung des Harnsäurespiegels durch die Einnahme von Harnsäuresenkern wie Urikosurika und Urikostatika. Urikostatika wie Allopurinol hemmen die Harnsäurebildung im Körper und zielen darauf ab, Harnsäureablagerungen und -kristalle rückzubilden. Die Wahl des richtigen Medikaments ist entscheidend, um die Behandlung optimal an die jeweilige Situation anzupassen.
Bei einem akuten Gichtanfall gehören NSAR, Kortison und Colchizin zu den Medikamenten der ersten Wahl, die eine schnelle Linderung der Symptome bewirken können. Für Männer ist bei der Einnahme von Colchizin besondere Vorsicht geboten, insbesondere bei Kinderwunsch oder geplanter Familiengründung. In der Regel verbessert sich der Zustand innerhalb von 1-3 Tagen. Eine Besserung ist somit relativ schnell zu erwarten.
Allerdings kann die Einnahme von Urikostatika in den ersten Monaten der Therapie zu vermehrten Gichtanfällen führen, weshalb eine engmaschige ärztliche Überwachung wichtig ist.
Ernährungsumstellung

Eine purinarme Ernährung kann wesentlich zur Senkung des Harnsäurespiegels beitragen und somit Gichtanfälle verhindern. Lebensmittel, die reich an Purinen sind, wie rotes Fleisch, Innereien und bestimmte Fischsorten, sollten gemieden werden. Purine werden beim Abbau im Körper zu Harnsäure umgewandelt, was insbesondere für Gichtpatienten relevant ist. Stattdessen sind Milchprodukte, Kohlenhydrate und sämtliches Gemüse für Gichtpatienten unproblematisch und sollten bevorzugt werden.
Diese Ernährungsumstellung sollte dauerhaft beibehalten werden, um langfristig den Harnsäurespiegel zu kontrollieren und weitere Gichtanfälle zu verhindern. Durch eine bewusste Auswahl von Lebensmitteln kann der Stoffwechsel positiv beeinflusst und die Ausscheidung von Harnsäure gefördert werden.
Natürliche Maßnahmen und Hausmittel
Es gibt verschiedene natürliche Maßnahmen und Hausmittel, die bei der Behandlung von Gicht hilfreich sein können. Teufelskralle, eine Heilpflanze, wirkt schmerzlindernd und kann bei Gichtattacken unterstützend eingesetzt werden. Um akute Symptome zu lindern, kann man Kältepackungen oder andere Hausmittel gezielt anwenden. Früchte wie Trauben, Erdbeeren und Heidelbeeren haben ebenfalls eine positive Wirkung auf den Harnsäurespiegel und können helfen, die Symptome zu lindern.
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist ebenfalls entscheidend. Es wird empfohlen, täglich mindestens 2-3 Liter Wasser zu trinken, um die Ausscheidung von Harnsäure und Harn zu fördern.
Weitere natürliche Substanzen wie Bromelain aus Ananas und Kurkuma mit dem Wirkstoff Curcumin haben entzündungshemmende Eigenschaften und können als Ergänzung zur Ernährung eingenommen werden.
Vorbeugung von Gichtanfällen

Ein ungesunder Lebensstil, insbesondere eine purinreiche Ernährung, trägt maßgeblich zur Entstehung von Gicht bei. Daher ist eine Änderung des Lebensstils von entscheidender Bedeutung, um Gichtanfälle zu verhindern. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Obst, Gemüse und fettarmen Milchprodukten ist, kann den Harnsäurespiegel im Blut senken und das Risiko von Gichtanfällen verringern. Diese Maßnahmen sind für alle Menschen mit erhöhtem Gichtrisiko besonders wichtig, da sie individuell zur Vorbeugung beitragen können.
Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert die Gelenkfunktion und reduziert Entzündungssymptome. Stress und plötzlicher Gewichtsverlust können ebenfalls zur Erhöhung des Harnsäurespiegels beitragen, daher ist es wichtig, diese Faktoren zu kontrollieren, um die Gesundheit der Körpers zu fördern.
Durch Abnehmen kann der Harnsäurespiegel gesenkt werden, was ebenfalls zur Vorbeugung von Gichtanfällen beiträgt.
Langfristige Therapie und Management
Die Behandlung der Gicht ist notwendig, da Gicht nicht von alleine heilt. Das Ziel der Gichtbehandlung ist die Beendigung des akuten Entzündungsschubs und die Senkung des Harnsäurewerts. Eine kontinuierliche Therapie ist wichtig, um Folgeerkrankungen zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern.
Die Senkung des Harnsäurespiegels ist entscheidend, um weitere Gichtanfälle zu vermeiden. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von zwei bis drei Litern pro Tag hilft, die Harnsäurekonzentration im Blut zu senken. Im Rahmen des Langzeitmanagements können Schmerzmittel, insbesondere rezeptfreie Schmerzmittel wie NSAIDs, zur Linderung von Beschwerden eingesetzt werden. Die Auswahl und Anwendung von Schmerzmitteln sollte jedoch immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen.
Die Dauer der Behandlung nach einem akuten Anfall beträgt etwa sechs Monate unter harnsäuresenkenden Medikamenten. Nach einem akuten Gichtanfall folgen in der Regel Phasen der Beschwerdefreiheit, bevor ein weiterer Anfall auftreten kann.
Mögliche Komplikationen bei unbehandelter Gicht
Eine chronische Gicht kann zu dauerhaften Gelenkentzündungen und Schäden an inneren Organen führen. Bei unbehandelter Gicht kann es zu chronischen Entzündungen und dauerhaften Gelenkschäden kommen, die die Beweglichkeit stark einschränken. Diese Schäden entstehen durch wiederholte Gichtanfälle und die damit verbundenen Entzündungen.
Ein weiteres Risiko bei unbehandelter Gicht sind Nierensteine, die aus Harnsäurekristallen bestehen. Die Niere spielt dabei eine zentrale Rolle, da sie für die Ausscheidung von Harnsäure verantwortlich ist. Kommt es zu einer Überlastung der Niere oder zu Funktionsstörungen, kann sich Harnsäure ansammeln und die Bildung von Nierensteinen begünstigen. Auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist bei Patienten mit unbehandelter Gicht erhöht.
Gicht kann zudem sekundär durch andere Erkrankungen wie Nierenschäden oder unbehandelten Diabetes auftreten. Das Auftreten von Gichttophi, die Ablagerung von Harnsäurekristallen im Gewebe, ist ein Zeichen für fortschreitende Gicht.
Homöopathie und alternative Heilmethoden

Die homöopathische Therapie bei Gicht betrachtet die individuellen Symptome und Beschwerden des Patienten als entscheidend. Homöopathie zielt darauf ab, den Körper bei der Selbstheilung zu unterstützen und die Symptome indirekt zu lindern. Homöopathische Mittel wie Colchicum autumnale oder Ledum palustre werden von einigen Therapeuten empfohlen, aber ihre Wirkung ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Die Bewertung alternativer Methoden sollte immer auch unter Berücksichtigung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse erfolgen. Ein wichtiges Symptom ist dabei die Schmerzlinderung.
Weitere alternative Behandlungen umfassen Schüßler-Salze, besonders Natrium phosphoricum (Nr. 9), die bei Gicht eingesetzt werden, obwohl wissenschaftliche Belege fehlen. Apfelessig wird in der Naturheilkunde oft empfohlen, um den Harnsäurespiegel zu senken, jedoch fehlen auch hier wissenschaftliche Belege.
Backpulver (Natron) soll den pH-Wert des Urins erhöhen und so die Ausscheidung von Harnsäure fördern, kann aber zu Elektrolytstörungen führen. Hausmitteln können ebenfalls zur Unterstützung der Harnsäureausscheidung beitragen; eine individuelle Beratung durch eine naturheilkundlich ausgebildete Ärztin wird empfohlen.
Physikalische Therapie bei Gicht
Das Ziel einer physikalischen Gicht-Therapie ist die Verringerung von Beschwerden und Schmerzen sowie die Vorbeugung von Gelenkschäden und Gelenkfehlstellungen. Physikalische Therapien wie Physiotherapie können die Gelenkfunktion verbessern und Schmerzen bei Gicht lindern. Für eine optimale Versorgung ist die enge Zusammenarbeit in einem interdisziplinären Team aus medizinischen und wissenschaftlichen Experten besonders wichtig.
Akupunktur kann eine unterstützende Rolle bei der Schmerztherapie von Gicht spielen. Einige Berichte deuten auf eine schmerzlindernde Wirkung von Akupunktur und Akupressur hin, aber kontrollierte Studien fehlen. Diese Methoden können als Ergänzung zur konventionellen Therapie betrachtet werden und bieten eine weitere Möglichkeit zur Schmerzbewältigung.
Operationen bei schweren Gichtfällen
Die chirurgische Intervention bei Gicht erfolgt oft nur in spezifischen Fällen, beispielsweise wenn große Ablagerungen von Harnsäurekristallen funktionelle Einschränkungen verursachen oder anatomische Strukturen beeinträchtigen. Die Exzision von Gichttophi, auch Tophektomie genannt, zielt darauf ab, die betroffenen Gewebe zu entfernen und die Funktionalität wiederherzustellen.
Nach einem chirurgischen Eingriff zur Behandlung von Gichttophi ist eine kontinuierliche medikamentöse Therapie erforderlich, um den Harnsäurespiegel zu senken und neue Ablagerungen zu verhindern. Die postoperative Versorgung schließt physiotherapeutische Maßnahmen ein, die wichtig sind, um die Beweglichkeit der betroffenen Gelenke zu fördern.
Zusammenfassung
Die Gicht ist eine komplexe Stoffwechselerkrankung, die durch eine erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut und die Ablagerung von Harnsäurekristallen in den Gelenken verursacht wird. Die Behandlung von Gicht erfordert ein umfassendes Management, das die medikamentöse Therapie, Ernährungsumstellungen und natürliche Maßnahmen umfasst. Es ist wichtig, die Ursachen und Auslöser zu erkennen und gezielt anzugehen, um Gichtanfälle zu verhindern und die Lebensqualität zu verbessern.
Eine kontinuierliche Therapie und regelmäßige ärztliche Überwachung sind unerlässlich, um langfristige Komplikationen zu vermeiden. Durch eine bewusste Lebensweise und die Einhaltung der empfohlenen Maßnahmen können Betroffene die Kontrolle über ihre Krankheit erlangen und ein schmerzfreieres Leben führen. Lassen Sie sich nicht von Gicht beeinträchtigen – handeln Sie proaktiv und informieren Sie sich über die besten Behandlungsstrategien.

Häufig gestellte Fragen
Was ist Gicht?
Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, die durch die Ablagerung von Harnsäurekristallen in den Gelenken gekennzeichnet ist und schmerzhafte Entzündungen verursacht. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend zur Linderung der Beschwerden.
Wie kann ich Gichtanfällen vorbeugen?
Um Gichtanfällen vorzubeugen, sollten Sie eine purinarme Ernährung einhalten, regelmäßig Sport treiben und ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Diese Maßnahmen tragen wesentlich zur Reduktion des Risikos bei.
Welche Symptome treten bei einem Gichtanfall auf?
Ein Gichtanfall äußert sich durch plötzliche, intensive Schmerzen, Rötung und Schwellung, häufig im Bereich des großen Zehs. Diese Symptome sollten ernst genommen werden, da sie auf eine Entzündung hinweisen.
Welche Medikamente werden zur Behandlung von Gicht eingesetzt?
Zur Behandlung von Gicht werden Urikosurika und Urikostatika zur Senkung des Harnsäurespiegels eingesetzt, während bei akuten Anfällen nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), Kortison und Colchizin hilfreich sind.
Gibt es natürliche Mittel gegen Gicht?
Ja, natürliche Mittel wie Teufelskralle, Trauben, Erdbeeren und Bromelain können die Symptome der Gicht lindern und den Harnsäurespiegel senken. Die Anwendung dieser Mittel könnte eine sinnvolle Ergänzung zur Behandlung der Erkrankung darstellen.