Strophanthin ist ein Herzglykosid aus den Samen der Strophanthus-Pflanze, das zur Behandlung von Herzkrankheiten genutzt wird. Es erhöht die Kontraktionskraft des Herzens und senkt die Herzfrequenz. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Herkunft, chemische Struktur, historische und aktuelle medizinische Anwendungen sowie die Sicherheit und Dosierung von Strophanthin. Es gibt Verwirrung über die Schreibweise des Begriffs ’strophantin‘ und Gründe für den Rückgang seiner Anwendung in der modernen Medizin.
Das Wichtigste auf einen Blick
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Strophanthin, ein Herzglykosid aus der Gattung Strophanthus, erhöht die Kontraktionskraft des Herzens und senkt die Herzfrequenz, was es zu einem wichtigen Mittel bei Herzkrankheiten macht.
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Die medizinische Verwendung von Strophanthin entwickelte sich aus seiner traditionell tödlichen Nutzung als Pfeilgift zu einer therapeutischen Anwendung, die seit dem 19. Jahrhundert in der Kardiologie Bedeutung erlangt hat.
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Die Sicherheit von Strophanthin hängt von der korrekten Dosierung ab; Überdosierung kann durchaus Nebenwirkungen verursachen, weshalb eine ärztliche Betreuung unerlässlich ist.
Ursprung und Chemie von Strophanthin
Strophanthin stammt aus einer Liane der Gattung Strophanthus, insbesondere Strophanthus kombé und Strophanthus gratus, die im tropischen Afrika vorkommen. Diese Pflanzen gehören zur Familie der Hundsgiftgewächse und haben eine lange Geschichte der Nutzung durch indigene Völker, insbesondere als Pfeilgift.
Die chemische Struktur von Strophanthin ist komplex und umfasst verschiedene Glykoside, darunter k-Strophanthin und g-Strophanthin (Ouabain). Diese Substanzen haben unterschiedliche Wirkungen auf das Herz und spielen eine wichtige Rolle in der Behandlung von Herzkrankheiten. K-Strophanthin ist bekannt für seine giftigen Eigenschaften und seine Bedeutung in der traditionellen Medizin.
Herkunft und Nomenklatur
Der Name ‘Strophanthus’ leitet sich vom griechischen Wort für ‘gedrehte Blüte’ ab, was auf die Erscheinung der Pflanze hinweist. Strophanthin wird aus der Familie der Hundsgiftgewächse gewonnen, insbesondere aus den Pflanzen Strophanthus und Acokanthera. Diese Pflanzen wurden in Westafrika traditionell als Pfeilgift verwendet, um Elefanten zu jagen. Verschiedene Namen von Strophanthinen stammen von unterschiedlichen Strophanthus-Arten und afrikanischen Pflanzen und deren Samen, was die Herkunft und Nomenklatur dieser Substanzen erklärt.
Die Gattung Strophanthus umfasst mehr als 30 verschiedene Arten. Zu den wichtigsten Arten gehören Strophanthus kombé und Strophanthus gratus, deren Samen das wertvolle Strophanthin enthalten.
Diese Pflanzen und ihre erstaunlichen Eigenschaften haben eine faszinierende Geschichte, die von ihrer Nutzung als Jagdwaffe bis hin zur modernen medizinischen Anwendung reicht.
Chemische Struktur
Die chemische Struktur von Strophanthin ist bemerkenswert. g-Strophanthin, auch bekannt als Ouabain, hat die chemische Formel C29H44O12, was es zu einem komplexen Cardenolid-Glykosid macht. Diese chemische Verbindung ist in den Samen des Ouabaio-Baums (früher Acokanthera ouabaio) vorhanden.
k-Strophanthin hingegen enthält ebenfalls ein Steroidgerüst, das mit einer Zuckerkette verbunden ist. Diese chemischen Verbindungen spielen eine wichtige Rolle in der Behandlung von Herzerkrankungen, indem sie die Kontraktionskraft des Herzens erhöhen und die Herzfrequenz senken.
Historische Verwendung und medizinische Entdeckung
Die Geschichte von Strophanthin ist eng mit seiner Nutzung als tödliches Pfeilgift verbunden. Die Samen des Strophanthus wurden traditionell von indigenen Völkern in Westafrika verwendet, um Pfeile zu vergiften und große Tiere wie Elefanten zu jagen. Diese tödliche Wirkung machte Strophanthin zu einem gefürchteten und respektierten Stoff.
Die medizinischen Eigenschaften von Strophanthin wurden erstmals 1859 von John Kirk während der Livingstone-Expedition entdeckt. Studien haben später die Wirksamkeit von Strophanthin in der Behandlung von Herzkrankheiten bestätigt. Mehrere Studien, darunter die von Smith et al. (1998), haben die positiven Effekte von g-Strophanthin auf die Herzgesundheit dokumentiert. Seitdem hat sich Strophanthin von einem tödlichen Gift zu einem wichtigen therapeutischen Mittel entwickelt, insbesondere in der Behandlung von Herzkrankheiten.
Von der Jagd zur Medizin
Die Samenkörner des Strophanthus wurden traditionell als tödliches Pfeilgift verwendet, um die Jagd zu erleichtern. Diese Praxis war besonders in Westafrika verbreitet, wo die giftigen Eigenschaften der Pflanze geschätzt wurden.
Die Entdeckung der medizinischen Eigenschaften von Strophanthin erfolgte nach dessen Verwendung als Pfeilgift. Diese Entdeckung eröffnete neue Möglichkeiten für die medizinische Forschung und Anwendung, insbesondere in der Kardiologie.
Entwicklung therapeutischer Anwendungen
Die medizinischen Eigenschaften von Strophanthin wurden 1859 von John Kirk während der Livingstone-Expedition entdeckt. Die Verwendung von Strophanthin zur Behandlung von Herzkrankheiten begann ab 1865 mit alkoholischen Lösungen der Samen.
Die standardisierte Lösung von g-Strophanthin wurde 1904 eingeführt, um die Behandlung von Herzinsuffizienz zu verbessern. Die intravenöse Anwendung von Strophanthin verbreitete sich schnell unter Ärzten nach erfolgreichen Tests im Jahr 1905.
Wirkungsweise von Strophanthin
Strophanthin wirkt als Herzglykosid, das die Kontraktionskraft des Herzens erhöht und die Herzfrequenz senkt. Es steigert die Schlagkraft des Herzens und senkt die Herzfrequenz, was es zu einem wichtigen Wirkstoff in der Behandlung von Herzkrankheiten macht. Der Name Strophanthin ist von dem griechischen Wort ‚στροφή‘ (Strophe) abgeleitet, was ‚Wendung‘ oder ‚Schlängelung‘ bedeutet.
g-Strophanthin hat eine breite Wirkung und wird als schützendes Mittel gegen chronische Nierenerkrankungen sowie als antivirales Mittel betrachtet. Diese vielseitigen Wirkungen machen Strophanthin zu einem wertvollen therapeutischen Mittel.
Hemmung der Natrium-Kalium-Pumpe
Die Wirkung von Strophanthin erfolgt durch die Hemmung der Natrium-Kalium-ATPase, einem wichtigen Enzym, das die Ionenverteilung in den Zellen reguliert. k-Strophanthin ist bekannt für seine starke Wirkung auf die Natrium-Kalium-ATPase, was es zu einem potenten Herzglykosid macht.
Durch die Hemmung der Natrium-Kalium-ATPase erhöht Strophanthin die Kontraktionskraft des Herzens, was zu einer verbesserten Herzfunktion führt. Diese Wirkung ist besonders bei der Behandlung von Herzinsuffizienz von Bedeutung.
Verbesserung der Herzfunktion
Strophanthin hemmt die Natrium-Kalium-ATPase, was zu einem höheren Natrium- und Calciumgehalt innerhalb der Herzmuskelzellen führt. Dies verstärkt die Kontraktionskraft des Herzens und verbessert die Herzleistung.
Strophanthin hat sich als wirksam bei der Therapie von Herzinsuffizienz erwiesen, indem es die Herzleistung verbessert und Symptome verringert. Es kann auch bei funktionellen Herzproblemen wirken, die aus Stress und Belastung resultieren.
Eine Erfolgsgeschichte in der Behandlung von Herzerkrankungen
Die medizinische Lehrmeinung ignoriert häufig die positiven Eigenschaften von Strophanthin, insbesondere in der Behandlung von Herzinfarkten. Dennoch gibt es weiterhin Interesse an diesem Wirkstoff und seiner potenziellen Rolle in der Kardiologie.
Von 1977 bis 1987 erzielte ein öffentliches Krankenhaus in Berlin-West mit Strophanthin die weltweit besten Herzinfarkt-Überlebensraten, obwohl die Werte dieser Klinik vorher durch den hohen Anteil an alten Menschen im Einzugsbereich besonders schlecht waren – nur übertroffen von einer Klinik in Sao Paolo, die ebenfalls mit Strophanthin arbeiteten. Die Studie zur Strophanthin-Pille bei Angina pectoris in der Berliner Klinik ergab: Bei vorbeugender Einnahme waren 98,6 Prozent der Patienten innerhalb von zwei Wochen komplett beschwerdefrei. Bei akut eingelieferten Patienten, die das Strophanthin zum ersten Mal bekamen, wirkte die Strophanthin-Zerbeißkapsel bei 85 Prozent von ihnen innerhalb von 5-10 Minuten.
Ein deutsches Bergwerk verzeichnete durch den Einsatz dieser Kapsel unter Tage 10 Jahre lang keinen einzigen Herzinfarkt-Toten. Vorher waren es jährlich drei! Durch die Einnahme von oralem Strophanthin kann jeder Patient mit beginnendem Herzinfarkt die wichtigste Notfallmaßnahme noch vor Eintreffen des Notarztes selbst vornehmen. Circa 2000 deutsche Ärzte wenden Strophanthin mit bestem Erfolg an.
Strophanthin hat sich in zahlreichen Studien und Berichten aus Kliniken, Arztpraxen und Labors als hochwirksam in der Vorbeugung und Akutbehandlung von Herzinfarkten und Angina pectoris erwiesen.
Warum ist Stophanthin heutzutage so unpopulär?
Trotz der beeindruckenden Erfolge wird Strophanthin von der Schulmedizin und Pharmaindustrie abgelehnt, ohne dass es dafür nachvollziehbare medizinische Gründe gibt. Möglicherweise spielen wirtschaftliche Interessen eine Rolle, da Strophanthin als preisgünstiges Naturheilmittel die Gewinne der Pharmaindustrie schmälern könnte.
In den 1990er Jahren wurde Strophanthin nicht weiter eingesetzt, hauptsächlich aufgrund von Widerständen innerhalb der medizinischen Gemeinschaft und wirtschaftlichen Interessen.
Medizinische Ablehnung
Strophanthin wurde von der orthodoxen Medizin als ineffektiv und schlecht resorbierbar eingestuft, obwohl diese Behauptungen mehrfach widerlegt wurden. Der Einfluss von prominenten Ärzten, wie Prof. Schettler, führte dazu, dass Strophanthin in der medizinischen Diskussion stark angegriffen und als verpönt betrachtet wurde. Ein Beispiel für diesen Widerstand ist das sogenannte „Heidelberger Tribunal“, bei dem Dr. Kern, der das orale Strophanthin entwickelt hatte, öffentlich als Scharlatan diffamiert wurde, was dazu führte, dass sich kaum noch Mediziner für das Mittel einsetzten.
Wirtschaftliche Faktoren
Ein weiterer Grund für die Nichtverwendung von Strophanthin könnte in den wirtschaftlichen Interessen der Pharmaindustrie liegen. Strophanthin ist ein kostengünstiges Naturheilmittel, das keine hohen Gewinne für die Pharmaunternehmen verspricht. Zudem ist es gut erforscht, was bedeutet, dass keine neuen, gewinnträchtigen Patente darauf erworben werden können. Diese Faktoren könnten dazu führen, dass Strophanthin von der Industrie und der Schulmedizin unterdrückt wird, um die eigenen wirtschaftlichen Interessen zu wahren.
Produkte und Darreichungsformen
Strophanthin ist in Deutschland als Arzneimittel zugelassen, jedoch unterliegt es starken Regulierungen. So ist es zum Beispiel rezeptpflichtig, was bedeutet, dass Patienten ein Rezept von einem Arzt benötigen, um es zu erhalten.
Strophanthin ist hauptsächlich in verschiedenen Formen erhältlich, darunter:
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Tabletten
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Tropfen
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Globuli
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Ampullen zur intravenösen Injektion
Jede Form hat spezifische Anwendungsgebiete und Vorteile, die auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt werden können.
Homöopathische Präparate und rezeptpflichtige Medikamente bieten unterschiedliche Ansätze zur Nutzung von Strophanthin, je nach den spezifischen Anforderungen und Umständen des Patienten.
Homöopathische Präparate
Strophanthus ist heutzutage meist als homöopathisches Mittel ab der Potenz D4 erhältlich.
Homöopathische Arzneimittel mit Strophanthus sind in Apotheken und Online-Shops in folgenden Formen verfügbar:
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Globuli
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Dilutionen
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Tabletten
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Tropfen
Die gebräuchlichsten Formen von Strophanthus in der Homöopathie sind Tropfen (Urtinkturen, Dilutionen) und Globuli. Die Auswahl der Darreichungsform hängt von individuellen Präferenzen ab.
Rezeptpflichtige Medikamente
Homöopathische Mittel ab Potenz D4 können rezeptfrei gekauft werden. Strophanthin-Produkte sind teilweise rezeptpflichtig und umfassen verschiedene Anwendungsgebiete. Rezeptpflichtige Strophanthin-Produkte werden häufig zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt.
Eine klare Kennzeichnung und Beratung sind wichtig für den sicheren Einsatz von Strophanthin-Produkten.
Sicherheit und Nebenwirkungen
Die Sicherheit der Anwendung von Strophanthin hängt stark von der richtigen Dosierung ab. Eine Überdosierung kann zu Nebenwirkungen führen, weshalb es wichtig ist, die empfohlenen Dosierungshinweise zu befolgen. Die individuelle Anpassung der Dosis sollte immer in Absprache mit einem Arzt oder Apotheker erfolgen.
Mögliche Nebenwirkungen von Strophanthin umfassen:
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Übelkeit
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Erbrechen
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Herzrhythmusstörungen
Eine sorgfältige Überwachung und ärztliche Betreuung sind daher unerlässlich, um die Risiken zu minimieren und die bestmöglichen therapeutischen Ergebnisse zu erzielen.
Dosierungshinweise
Die richtige Dosierung von Strophanthin variiert je nach dem spezifischen Präparat und den individuellen Bedürfnissen des Patienten. Es wird empfohlen, bei der Wahl von Strophanthin-Produkten Rat bei einem Arzt oder Apotheker zu suchen, um die optimale Dosierung zu bestimmen.
Mittel mit einer Potenz von D3 oder kleiner benötigen in Deutschland ein Rezept. Dies stellt sicher, dass die Anwendung unter medizinischer Aufsicht erfolgt und das Risiko von Nebenwirkungen minimiert wird.
Zusammenfassung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Strophanthin eine faszinierende Substanz mit einer langen Geschichte und vielseitigen medizinischen Anwendungen ist. Von seinen Ursprüngen als Pfeilgift bis hin zu seiner modernen Anwendung als Herzglykosid hat Strophanthin viele Wandlungen durchgemacht. Die komplexe chemische Struktur und die spezifischen Wirkmechanismen machen es zu einem wertvollen therapeutischen Mittel, insbesondere bei der Behandlung von Herzkrankheiten.
Die aktuellen medizinischen Anwendungen und Studien zeigen vielversprechende Ergebnisse. Mit der richtigen Dosierung und ärztlichen Betreuung kann Strophanthin eine natürliche Unterstützung für Ihr Herz bieten und die Lebensqualität von Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbessern.
Häufig gestellte Fragen
Was ist Strophanthin und woher stammt es?
Strophanthin ist ein Herzglykosid, das aus einer Liane der Gattung Strophanthus, insbesondere Strophanthus kombé und Strophanthus gratus, gewonnen wird, die im tropischen Afrika beheimatet sind.
Wie wirkt es auf das Herz?
Strophanthin erhöht die Kontraktionskraft des Herzens, indem es die Natrium-Kalium-ATPase hemmt, und senkt zugleich die Herzfrequenz. Dies führt zu einer verbesserten Herzleistung.
Welche historischen Anwendungen hatte Strophanthin?
Strophanthin fand historisch Anwendung als tödliches Pfeilgift, insbesondere bei der Elefantenjagd in Westafrika. Diese Verwendung verdeutlicht seine starke toxikologische Wirkung.
Gibt es Nebenwirkungen bei der Anwendung?
Ja, bei der Anwendung von Strophanthin können Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Herzrhythmusstörungen und in schweren Fällen sogar Vergiftungen auftreten. Es ist ratsam, die Anwendung sorgfältig zu überwachen.
In welchen Formen ist Strophanthin erhältlich?
Strophanthin ist in verschiedenen Formen erhältlich, darunter Tabletten, Tropfen, Globuli und Ampullen zur intravenösen Injektion.